Jugendsozialarbeiterin: Frau Andrea Bossert
Grundschule an der Graslitzer Straße
Graslitzerstraße 33
84478 Waldkraiburg
Tel: 08638/959 3518

Die Pausenengel
Am 30.01.17 wurden zum 05. Mal an der GS Graslitzer Pausenengel in den aktiven Dienst übernommen.Über 9 Wochen haben Schülerinnen und Schüler der 3. & 4. Klasse überlegt und in Gesprächen sowie Übungen erfahren, was es bedeutet, Bedürfnisse zu haben und diese für sich selber zu erkennen, sowie auch bei den Mitschülerinnen und Mitschülern.Wir haben zusammengetragen, welche Gefühle es gibt, und was jeder tun kann, um unangenehme, schlechte Gefühle zu stoppen oder zu beruhigen. Und wenn das nicht möglich ist, sich Hilfe zu suchen, um mit Gefühlen wie Wut, Ärger, Zorn, Neid, anhaltender Trauer um zu gehen.Einen Nachmittag beschäftigten wir uns mit dem Thema: Nutzung von PC und Konsolenspielen.Wie viel Zeit sollte man hierfür jeden Tag höchstens verwenden.Wieso gibt es Altersfreigaben für diese Spiele ab 12, 16 und 18 Jahren und aus welchen Gründen wird diese Altersfreigabe empfohlen?
Sollten Sie als Eltern Interesse an sinnvollen PC und Konsolen-spielen haben, finden Sie unter https://www.studioimnetz.de/empfehlungen/ Spieleempfehlungen für die verschiedensten Altersgruppen.
Ein weiteres wichtiges Thema war die Herkunft der Familien, und die damit sehr unterschiedlichen kulturellen Erfahrungen die in der Schule zusammentreffen.
In der 2. Hälfte der Pausenengelausbildung haben wir erprobt, Streit zu stoppen, bevor er in schlimmen Beleidigungen oder Tätlichkeiten endet http://www.gs-graslitzer-waldkraiburg.de/index_htm_files/Homepage.endversiondocx.pdf

Friedensteppich von Lea Galilea an der GS Grasitzer
Eine Methode der gewaltfreien Kommunikation nach Marshall Rosenberg
Hier beziehen wir uns auf den Friedensteppich von Lea Regine Koll Download aus: „Der Friedensteppich“ ©, www.lea-galilea.com
In der Ausbildung zu den Pausenengeln haben wir dieses Jahr zum ersten Mal die Methode des Friedensteppichs kennengelernt und geübt. Mit seiner Hilfe können Kinder, die sich Streiten wieder zur Ruhe kommen und eine Auflösung ihres Streites ausprobieren. Der Teppich ist in den Ampelfarben gehalten, an beiden Ränder beginnt er mit der Farbe Rot: Streitende Kinder stellen sich weit auseinander, jeweils auf eines der roten Felder, von den Pausenengeln werden die Streitenden der Reihe nachgefragt: Was ist passiert?
Nacheinander beschreiben die Widersacher, was aus ihrer persönlichen Sicht geschehen ist, die Schilderungen unterscheiden sich in der Regel. Aufgabe der Pausenengel ist es, darauf zu achten, dass beide Streitparteien nacheinander und geordnet sprechen können und sich auch noch gegenseitig zuhören. Sind beide Sichtweisen klar, folgt die Farbe Gelb: Nun werden die beiden Kinder der Reihe nach von den Pausenengeln zum gelben Teppichfeld gebeten und gefragt: Wie hast Du Dich gefühlt? Wie fühlst Du Dich jetzt?
Es ist wichtig, dass jedes Kind frei und offen ohne Zwischenbemerkungen seine persönliche Gefühlslage benennt. Jeder Mensch kann nur seine eigenen Gefühle beschreiben. Lachen/ Auslachen ist verboten. Ist dieser Schritt getan und haben die Gegenparteien möglichst sogar noch verstanden, wie es ihrem Gegenüber geht, können sich die Kinder in der Mitte auf dem großen grünen Teppich treffen - Grün: Hier überlegen die Kinder, die sich inzwischen räumlich näher gekommen sind, ob sie einen Vorschlag für eine Veränderung haben, damit es ihnen Beiden wieder besser geht und der Streit ein Ende findet.
Wenn Beide einen Vorschlag gemacht haben, fragen die Pausenengel nach, ob die Gegenseite mit dem Vorschlag einverstanden ist, bei Bedarf wird noch weiter besprochen, was eine passende Lösung wäre und zwar so lange bis beide Kinder mit der Lösung zufrieden sind.
Wird der Friedensteppich regelmäßig angewandt und zunächst unter Anleitung geübt, können Grundschüler mit der Zeit eigenständig alltägliche Konflikte beilegen. Wichtig ist, dass sie es schaffen, die vorab besprochenen Gesprächsregeln ein zu halten. Diese sind in der GS Graslitzer bekannt. Vor allem die Pausenengel lernen zunehmend eine Haltung der Allparteilichkeit, also den Streitparteien unvoreingenommen zu zuhören, sie unterstützen die streitenden Kinder, sich in die eigenen Gefühle und in die des Gegenübers hineinzufinden.
Auch wird das aktive Zuhören geübt, denn erst wenn alle Beteiligten verstanden haben was gemeint ist, kann eine zufriedenstellende, wertschätzende Auflösung gefunden werden.
Der Friedensteppich wurde von den Pausenengeln der 3. Klasse der ganzen Schule vorgestellt. Nun können sowohl Kinder von sich aus oder auch geschickt von Lehrkräften zu den Pausenengeln kommen und darum bitten, den Streit mit dem Friedensteppich beizulegen.
Ein Plakat wird zur Erinnerung an die Methode des Friedensteppichs gut sichtbar für Schüler und Lehrer aufgehängt.
Ganz herzlich möchte ich mich bei allen Pausenengel bedanken, die mit viel Begeisterung mutig diese neue Methode üben und bereit sind, sie den Mitschülern beizubringen.
Andrea Bossert, JaS
